Unsere Fahrt nach Rijeka 10/2017
Am 27.10. ging es los. Morgens um 6.10 fuhren wir los, hatten bis Kärnten strömenden Regen. Es war sehr anstrengend und nervig, aber egal……….das Ziel zählte. Kurz vor Villach haben wir uns mit einer Tierschutzfreundin getroffen, die uns noch Futter, Decken und eine Tasche mit Inhalt für Kinder mitgab. Nochmals Danke an Daniela Suntinger (Die Tasche war der Knaller, für die Workshops mit den Kindergarten- und Schulkindern). Dann ging es weiter und um 18.30 waren wir bei Zdenka. Sie fuhr uns dann zu unserer Bleibe für die nächsten 3 Nächte, wir „zogen ein“ und verschwanden sehr bald im Bett.
Samstag morgen ging es dann ins Asyl, wie immer waren wir um 9 Uhr da.
Zuerst mal alle begrüßt und Thomas vorgestellt. Vilena, Jessica, Gabi, Slavica, Radmilla, Eli, Edita und noch einige junge Frauen haben fleissig gearbeitet. Und schon wurde unser Auto ausgeräumt, Futter hierhin, Decken dorthin, Halsbänder auf diesen Stuhl usw. Die Decken dann wiederum in blaue Säcke, damit sie einigermassen geschützt im Container lagern können. Aber durchdacht, jeder wusste, wo was hinkam. Dann habe ich Thomas erstmal das Asyl gezeigt und er war sehr beeindruckt. Ich habe mich sehr gefreut, als er meinte, dass man den Menschen dort anmerkt, dass sie alles mit Liebe machen. Genauso haben Birgit und ich es auch immer empfunden. Es war schon wichtig und gut, dass er mitgefahren ist und nun noch etwas besser verstehen kann, warum man Alles macht.
Thomas hat dann noch etliche Fotos gemacht. Auch von Mila, einer armen Maus mit Demodex in einer sehr schlechten gesundheitlichen Verfassung. Sie ist im Moment isoliert im Container und liegt einfach nur in ihrem Körbchen. Und sie ist soo wunderschön.
Ich hoffe sehr, dass sie gepäppelt werden kann, ihr Blick ging bei mir durch und durch.
Oder Dingo, ein Hunde-Opi, der einen ganz furchtbaren Besitzer hatte.
Der Besitzer hat den Hund gebissen (!!!!), auf ihn geschossen, ein Bein war gebrochen (ich möchte gar nicht wissen, wie das passiert ist) und völlig schief zusammengewachsen. Allerdings ist das Bein wohl nicht das Problem, damit kann er gut leben, aber er hat noch 2 Tumore, die inoperabel sind. Ich war sehr glücklich, dass am Sonntag eine ältere Kroatin ihn zum Gassigang abgeholt hat. Für ihn ein Zuhause finden wird schwierig, aber natürlich versuchen wir es.
Überhaupt ist das Projekt Gassigang ein voller Erfolg.
Es herrscht ein stetiges Kommen und Gehen. Familien mit Kinder, oder auch Paare, holen sich eine Fellnase und machen dann einen Ausflug. In den Wald oder ans Meer. Nach 2-3 Stunden kommen sie wieder und alle sind glücklich. Was ich aber am tollsten finde, dass die Hunde dann wirklich wieder in „ihr Zuhause“ möchten. Daran merkt man deutlich, dass es ihr Zuhause ist und sie sich dort wohlfühlen. Natürlich kennen sie es nicht anders, aber im Moment sind sie mit dieser Situation zufrieden.
Nach dem Asyl haben wir uns mit Zdenka getroffen und die leidige Bürokratie abgearbeitet. Gehört ja immer dazu. Sie dankt Euch allen von Herzen, dass Ihr die kroatischen Fellnasen unterstützt. Überhaupt kam ein Dankeschön von jedem der Volontäre, sie alle sind froh, dass Eure/unsere Unterstützung regelmässig jeden Monat kommt.
Sonntagmorgen sind wir dann nach Novi Vinodolski gefahren, haben uns dort mit Anita Dietrich-Boldt getroffen. Sie unterstützt auch das Asyl mit Futterspenden, die haben wir dann gemeinsam gekauft, ins Auto gepackt, noch einen Kaffee getrunken und schon waren wir wieder auf dem Weg ins Asyl. Dort angekommen, haben wir mal wieder das Auto ausgepackt und die Futterspenden verstaut. Dann Milena begrüßt, die Sonntags ihren Dienst im Asyl macht und Petrucz, der mittlerweile auch schon eine ganze Weile dabei ist. Immer zu erkennen an seiner Größe und dem gelben Helm. Kopfschutz, da die Eingänge zu den Zwingern nicht so hoch sind. Man sollte meinen, die Hunde würde das beeindrucken, ist aber nicht so. Sie lieben ihn und er hat die Ruhe weg.
Milena hat uns wieder Geschichten zu einzelnen Hunden erzählt.
Terko, der der beste Hund im Asyl ist.
Carli (ausgesprochen Charlie), der fast durch den Zwinger gekrochen kam um sich Streicheleinheiten abzuholen.
Auch er ist ein ganz wunderbarer Hund.
Dann musste sie Kiwi mit Ohrentropfen behandeln. Aber Kiwi war der Meinung, sie braucht keine Tropfen mehr. Das war ein harter Kampf. Aber Milena hatte die Ruhe weg und als die Tropfen in den Ohren waren, hat Kiwi die dazugehörige Ohrenmassage doch sehr genossen.
Es gibt auch 3 Schwestern im Jungspundzwinger.
Vermutlich Berner Sennen-Mixe, geballte Power. Die ausserhalb des Zwingers zu erleben war echt ein Erlebnis. Ca. 9 Monate alt, noch nicht ausgewachsen, tollpatschig ohne Ende und voller Lebensfreude. Sooo schön.
Der Welpenzwinger hat im Moment 3 Bewohner.
2 schwarze Brüder, Mischlinge vom kroatischen Schäferhund. Leider ohne Rute, ich habe nicht gefragt, ob sie so geboren wurden oder etwas passiert ist. Und ein kleiner weißer Zwerg, der sich aber von den beiden Brüdern auch nicht die Butter vom Brot nehmen ließ.
Zum Abschluß hatten wir dann um 16 Uhr das traditionelle Volontärstreffen auf dem Schiff Marina im Hafen. Es war wie immer schön.
Maric war da und wir lernten Bilka kennen, eine 80-jährige !! sehr herzliche Dame, die u.a. mit Zdenka vor 23 Jahren den Tierschutzverein in Rijeka gegründet hat. Sie war Sekretärin und spricht perfekt deutsch, spanisch, französisch, italienisch und englisch. Und sie hat so wunderbare Geschichten erzählt aus der Anfangszeit dieses Vereins. Ich habe sie gebeten, mal die ein oder andere Anekdote zu notieren, damit wir die auf die HP nehmen können. Es war wieder ein tolles Treffen, auch wenn Einige dieses Mal nicht dabei sein konnten.
Montagmorgen sind wir dann zum Asyl, Gabi kam 10 Minuten nach unserer Ankunft mit Rex, dem Goldie und den Traces Papieren – Zdenka musste um 7 Uhr beim Amtsveterinär sein. Thomas ging mit Rex spazieren und wir holten Aby und Lela, versorgten sie mit unseren gewonnenen Sicherheitsgeschirren und gingen noch eine Runde mit den Beiden. Dann wurden alle ins Auto gepackt und schon ging es wieder zurück.
Rex und Lela haben uns in Garching bei München verlassen und Aby, die nun Kiwi heißt, bei Hermsdorf. Gegen 20.30 waren wir wieder zu Hause bei unseren Fellnasen. Müde, aber glücklich und zufrieden. Es war wieder eine tolle Zeit.