Unterschätzt

Danke an das Team von
„Vermisste/Gefundene Tiere Darmstadt und Umland“
www.VGT-DA.de , die uns diesen Beitrag zur Verfügung gestellt haben.

Warum entlaufen so viele Hunde?

Fragen und Antworten.

Regelmäßig hört und liest man von entlaufenen Hunden. Manche kommen zurück, können gesichert werden. Andere laufen in Panik tagelang, wochenlang und monatelang durch die Gegend.
Viele sind für immer verschwunden und man erfährt nie, was aus den Hunden geworden ist.
Leider verlieren auch viel zu viele Hunde ihr Leben, weil die Gefahr unterschätzt wurde.
Indio *17.09.2018 – 16.06.2019 (1 Tag in Deutschland, wurde vom Zug erfasst)
Überwiegend betrifft es Hunde, die frisch vermittelt wurden, sich nicht auskennen und erst einmal verunsichert und oft auch sehr ängstlich sind. Dabei ist es egal, ob es eine Endstelle oder Pflegestelle ist, das Ergebnis ist nur zu oft „ENTLAUFEN“.
Auch Hunde von Züchtern, die neu in ihr Zuhause kommen, können natürlich entlaufen. Grundsätzlich betrifft es alle Hunde, die in eine neue Umgebung kommen, die für sie ungewohnt ist.
Das gilt auch für Urlaubsumgebung, Hundepensionen, Hundesitter oder Besuche bei Freunden und Verwandten, wo der Hund die Gegend nicht kennt.

Seit geraumer Zeit notieren wir die Entlaufgründe, die Entlaufsituation und den Entlaufort, sowie die Todesursachen nach dem Entlaufen.
Sie haben fast alle eins gemeinsam, eine schlechte Sicherung.
Die Gefahr wird regelmäßig unterschätzt.
Die häufigsten Vermisstenmeldungen lauten wie folgt:
Hilfe mein Hund ist entlaufen:

  • Er ist über den Zaun gesprungen, hat sich unter dem Zaun durchgegraben, eine Lücke im Zaun gefunden.
  • Er ist aus dem Geschirr / Halsband geschlüpft.
  • Er ist aus dem Kofferraum gesprungen.
  • Mir ist die Leine heruntergefallen (deshalb dringend am Körper befestigen wie z. B. an einem Gürtel/Bauchgurt).
  • Er hat sich am Stromzaun erschreckt.
  • Er hat sich durch das Gewitter erschreckt.
  • Er geriet durch ein Feuerwerk in Panik (auch im Sommer bei Festen und nicht nur an Silvester).
  • Ein anderer Hund hat ihn gebissen.
  • Ein Fahrrad / Skatebord / Mofa / Pferd usw. hat ihn erschreckt.
  • Er hat sich durch eine Sirene / Knall erschreckt
  • Er ist beim Hundesitter / Pension entlaufen.
  • Er ist beim Tierarzt entlaufen.
  • Er hat sich die Tür aufgemacht.
  • Er ist bei der Übergabe entlaufen.
  • Er ist einem Hasen oder Reh nachgerannt.
  • Er ist von einem Auto angefahren worden.
  • Er ist vorm Geschäft angebunden und gestohlen worden

Er ist aus der Haustür entwischt, vom Balkon / Terrasse oder sogar aus dem Fenster gesprungen.
So in etwa lesen sich die meisten Vermisstenmeldungen.
Kann ein Hund gesichert werden oder er kommt von allein zurück, ist der Jubelschrei groß und es gibt Herzchen und Glückwünsche. Aber immer öfter und in immer größerer Zahl kommt der Text „Der Himmel hat wieder einen neuen Stern“ „Leider hat es der Hund nicht geschafft“ „R.I.P.“ „Wir wünschen der Familie viel Kraft und alles Gute“.

Genau bei diesen Sätzen werden Menschen, die sich mit Tiersicherung beschäftigen nicht selten wütend, weil sie es wieder hilflos mit ansehen mussten.
Denn, sehr viele Fälle hätten verhindert werden können, wenn man gerade bei den o. g. Situationen besser aufgepasst hätte und der Hund richtig gesichert worden wäre.
Die häufigsten Todesursachen sind Autos, dicht gefolgt von Zügen, ertrinken, vergiftet, erschossen, erschlagen, plötzlich verschwunden beim Gassi gehen und im Winter, leider recht häufig, ins Eis eingebrochen und nicht mehr aufgetaucht. Häufig bekommt man auch nicht mit, wie die Hunde zu Tode gekommen sind, dann steht z. B. bei Tasso „Suche beendet,
der Hund XY ist leider verstorben“.
Hunde die entlaufen, legen auch sehr große Strecken zurück. Es ist hier sinnvoll, die weitere Umgebung zu informieren und Netzwerke z.B. in Facebook zu nutzen. Manche verstecken sich auch Monate lang.
Bubba Joe – Roßdorf bei Darmstadt -> Bad Hersfeld in 2 Monaten
Paddy – Reichelsheim -> Schweiz in 6 Monaten
Twig – Siegen -> Gernsheim in 1,5 Monaten
Purzel – Wetzlar 6 Monate im Wald

Bei so vielen Sternen am Himmel müsste es taghell sein in den Nächten, denn die Zahlen sinken trotz aller Aufklärungen leider nicht. Grund: Die Hunde werden regelmäßig „UNTERSCHÄTZT“.
Die Fehleinschätzung fängt schon bei der Vermittlung an.
Nicht selten werden Hunde nur anhand von Bildern ausgesucht. Die Beschreibungen der Tiere passen teilweise gar nicht zum Hund.
Wie auch, wenn man selbst kaum etwas über die Tiere weiß und z. B. direkt aus Tötungsstationen vermittelt. Sehr oft steht in der Beschreibung „Hund für ALLE (Jedermann)“ geeignet. Hier will man ja den Interessenten nicht abschrecken, aber Jedermann bedeutet universal. Also auch ein Paniker in eine Großstadt in den 5ten Stock an Hundeunerfahrene mit Anfang 20.
Das kann so nicht richtig sein.
Ist die Beschreibung korrekt und die Aufklärung gut, entscheidet sich der Adoptant vielleicht aus Mitleid und ist überzeugt von der Vorstellung, das schon hin zu bekommen – so schlimm wird es schon nicht werden. Das kann funktionieren, aber oft auch eben nicht.
Es gibt viele Hunde auf erfahrenen Pflegestellen / Tierheimen, dort kann man sich mal umsehen und auch schon gleich mehr über den in Frage kommenden Hund erfahren.
Wenn es passt, dann hat der Hund sich bereits an der neuen Umgebung Deutschland orientiert. Er ist oftmals schon stubenrein, hat seine ersten Erfahrungen sammeln können und Alltagsgeräusche sind ihm nicht mehr völlig fremd. Als Interessent kann man in Ruhe den Hund kennen lernen und eine Beziehung aufbauen z. B. durch wiederholte Besuche und Gassigänge. Nach einer erfolgreichen Vermittlung steht außerdem wieder ein Platz für eine andere arme Seele zur Verfügung.
Als Vermittler könnte man das Internet bemühen und via Satellitenbild vorab schauen, wer wo wohnt und sich für welchen Hund interessiert. Denn dann würden so manche Panikhunde vielleicht nicht in der Großstadt landen, wo sie genau gegenüber vom Wohnhaus, wie neulich in Wuppertal passiert, vom Zug überfahren werden.
Man kann nicht einen Hund mit ausgeprägtem Beschützerinstinkt in eine Familie mit kleinen Kindern geben und sich dann wundern, wenn der Hund ein anderes Kind knappt, nur weil er bei einer kleinen Rauferei unter Kindern das Kind der Familie beschützen möchte.
Auch sind Kinder Kinder und achten nicht immer darauf, eine Tür auch wieder zu schließen.
Manchen fehlt das Verständnis für die Ruhezone oder Signale des Hundes, was den Hund motivieren kann, eine Gelegenheit zu nutzen.
Auch wenn der Ort wo die Hunde leben nicht sehr schön sein mag (Tierheim / Shelter), ist er dennoch die gewohnte Umgebung und das was die Hunde kennen.
Sie können sich komplett anders verhalten, wenn sie dann im neuen Zuhause / Pflegestelle ankommen. Viele Hunde kennen nichts außer Zwinger / Shelter, Straßen, Gewalt und Überlebenskampf und sind maximal überfordert mit der neuen Situation.
Manche Hunde hatten auch eine private Unterbringung bis zur Vermittlung und waren dort lieb, zutraulich und freundlich. Dennoch sind sie hier entlaufen, da unterschätzt wurde, dass für die Hunde es immer etwas Neues ist, egal ob sie vom Tierheim, der Pflegestelle oder Züchter kommen.
Bei jedem Umzug braucht es eine Eingewöhnungszeit und dann sollten alle Hunde gut gesichert sein.
Gerade ganz besonders in der ersten Zeit und damit sind ein paar Wochen gemeint und nicht nur wenige Tage.
Eigentlich sollten alle Hunde, die in ein neues Zuhause oder auf Pflegestellen kommen, egal wie lieb und zutraulich sie sind, mit Sicherheitsgeschirren, doppelten Leinen und Bauchgurt samt Transportbox an die neuen Halter übergeben werden.
Viele Hunde schafften es nicht einmal bis ins neue Zuhause, sie entliefen an der Raststätte, auf einem Parkplatz, weil man sie mal schnuppern, trinken und ihr Geschäft verrichten lassen wollte.
Täglich hört man in den Radios, Achtung, ein Hund – oder sogar mehrere Hunde – auf der Fahrbahn.

Das kann verhindert werden mit einer korrekten Sicherung des Hundes.
Aus unserer Arbeit:

Vor wenigen Wochen wurde ich gebeten von einer Vereinsvorsitzenden eines Vereins, ob ich eine Vorkontrolle für eine 4-Monate alte Hündin machen könnte. Ich musste aus gesundheitlichen Gründen verneinen, gab aber die Info in einer Ortsgruppe mit vielen
Helfern, eine Vorkontrolle zu suchen.
Dann gab ich noch die Info, dass ich jederzeit Sicherheitsgeschirre zu Verfügung stellen könne.
Die Antwort lautete: „Das ist ein Welpe, die braucht mit ihren 4 Monaten noch kein Sicherheitsgeschirr“.
Daraufhin erklärte ich, dass ich täglich ca. 2-9 Totmeldungen speichere, darunter auch Welpen, die entlaufen waren, der jüngste tote Welpe war nicht einmal drei Monate alt.
Eine Antwort kam nicht mehr.
Meine Antwort an diesen Verein war, eine Kündigung meiner Mitgliedschaft mit Begründung.
Denn genau hier fängt das Problem oftmals an:

Bei der Vermittlung.


Die jüngsten Hunde bei den Totmeldungen nach Entlaufen sind ca. 3 Monate alte Welpen gewesen. Das ist leider inzwischen mehrfach vorgekommen. Die meisten Hunde, die zu Tode kamen, waren ca. 1,5 Jahre bis 4 Jahre alt, also eigentlich hätten sie noch ein schönes Leben haben können. Eigentlich!

Viele Vereine / Tierheime machen gar keine Vorkontrollen und verlassen sich auf ihre Menschenkenntnis. Sie klären die neuen Interessenten zwar auf, aber die wirklichen Schwachpunkte kann man dabei nicht sehen.
Geht allerdings eine erfahrene Vorkontrolle zu den Interessenten, so könnte eventuell vorab deutlich werden, dass der Zaun zu niedrig ist, ein Tisch oder Stuhl zu dicht am Zaun steht (was dem Hund als Sprungbrett dienen könnte), ein Haus viel zu offen ist und keine Zwischentüren vorhanden sind. Vielleicht der ängstliche Hund in einer Wohnung ohne Garten auch nicht gut aufgehoben ist, denn was genau machen die Leute an Silvester mit dem Panikhund / Angsthund?
Silvesterstress geht hier gute zwei Wochen, denn es wird schon lange vor Silvester und auch lange nach Silvester geböllert. Hätte man an diesen Ort nicht lieber einen weniger ängstlichen Hund hin vermitteln können?
Das kommt „pokern“ mit dem Leben der Hunde gleich.
Gerade die Vereine / Vermittler müssten eigentlich wissen, was ständig passiert. Leider sind Vereine / Vermittler aber überwiegend, ausschließlich mit der Tiervermittlung beschäftigt. Es wäre wünschenswert, wenn auch die Tiersuchseiten und Tiersuchgruppen mal ein wenig beobachtet werden würden, denn dann wüssten auch die Vermittler, was jeden Tag passiert, achten bei Vermittlungen dann auch besser darauf und nehmen das Thema Sicherheit ein wenig ernster.
Viele Neuhalter haben oftmals keine Ahnung von den Gefahren für ihren neuen Mitbewohner. Sie haben auch keine Vorstellung, wie häufig täglich Hunde entlaufen und warum. Deshalb ist es die Aufgabe der Vermittler und Vereine hier keine falsche Sicherheit zu vermitteln. Genau das tun sie mit den Aussagen, der Hund braucht kein Sicherheitsgeschirr.
Doch, in der ersten Zeit brauchen sie es unbedingt, auch im Urlaub, Ortswechsel, Umzug, neue Umgebungen und jedes Jahr haben wir leider das traurige Thema Silvester.
Ausnahmen bestätigen immer die Regel und natürlich gibt es auch gewissenhafte Vereine.
Ein Umdenken bei den Anderen ist wünschenswert.
Selbstüberschätzung spielt bei sogenannten „Hundekennern“ auch eine große Rolle, wenn sie auf den Tierschutzhund gekommen sind. Denn sie hatten ja schon „immer“ Hunde und kennen sich aus. Grundsätzlich wissen sie daher alles über Hunde.
Nein, der neue Hund tickt oftmals komplett anders als die vielen Hunde davor.
Neue Hunde brauchen einfach ihre Zeit um anzukommen, Vertrauen zu finden, Sicherheit zu finden, dann sind es wunderbare Wegbegleiter, oft mit einer unendlichen Verbundenheit, da sie wissen, dass es schlimmer sein kann und erkennen, wie gut sie es jetzt haben – wenn man
ihnen eben ihre Zeit lässt.
Man muss dem neuen Hund nicht sofort die ganze Welt zeigen oder die ganze Familie (Onkel, Oma, Nachbarn usw.) vorstellen.
Wie würde man sich selbst fühlen, würde man aus der gewohnten Umgebung rausgerissen und mitten im Dschungel ausgesetzt werden? Hätte man da nicht auch Angst vor dem Ungewohnten, den neuen Geräuschen, ganz besonders nachts?
Fühlt Euch doch einfach in die Tiere ein, habt Verständnis und gebt den Tieren Zeit und Ruhe ihr neues Leben kennen zu lernen. Man kann den Tieren nicht mit Worten erklären, dass es nun besser werden soll. Sie müssen es selbst erkennen, fühlen und erleben – und das geht
einfach nur mit ein wenig Zeit.
Wenn sie dann erkannt haben, dass es nun viel schöner ist als zuvor, dann kann man beobachten, wie diese Tiere ankommen und aufblühen. Genau dies zu beobachten ist ein Geschenk an uns Menschen. Es lässt ein tierliebendes Herz höherschlagen.
Dann gibt es die Unbelehrbaren, die trotz aller Aufklärung, Warnungen und Vorkontrolle den Hund trotzdem verlieren, oft aus den oben genannten Gründen.
Einige Halter suchen ihren entlaufen Hund ewig und geben nicht auf und finden keine Ruhe.
Dann hätten wir noch die Halter, die direkt nach entlaufen, keine oder kaum Aktivität zeigen, ihren Hund zurück zu bekommen. Sie schaffen sich sogar, obwohl der Hund noch vermisst wird, einen neuen, anderen Hund an. Sie überlassen den für sich „ausgesuchten“ Hund seinem Schicksal oder anderen Menschen, die sich für die Sicherung des entlaufenen Hundes einsetzen.
Viele Hunde gelten als „Langzeitvermisst“. Man weiß einfach nicht, was aus ihnen geworden ist. Wahrscheinlich sind die meisten Langzeitvermissten inzwischen auch Sterne am Himmel.
So ganz nach dem Motto aus den Augen aus dem Sinn. Weiter geht’s, es gibt ja noch so viele, die auf ein „neues Zuhause“ hoffen. Wären das Kinder, wäre das Geschrei riesengroß!
Liebe Hundehalter, nehmt bitte die Warnungen ernst.
Erkundigt Euch bei Bekannten / Tierschutzvereinen / Internet, was zu beachten ist, wenn ein neuer Hund in sein Zuhause kommt. Es gibt sehr viele Seiten und Gruppen die beraten können. Besorgt die notwendigen Gegenstände wie Sicherheitsgeschirr, Bauchgurt, GPSTracker, Leinen und Transportbox vor der Ankunft des Hundes oder leiht euch etwas aus.
Nur bringt euren neuen Mitbewohner sicher in sein neues Zuhause ohne Zwischenstopp.
Tragt ihn in einen geschlossenen Raum und erst dann die Tür der Box öffnen. Versichert Euch vorher, dass alles (Türen und Fenster) gut verriegelt ist.
Schaut Euch Tiersuchgruppen / Tiersuchseiten an oder meldet Euch einfach mal als Tassosuchhelfer an. Wollt ihr euren neuen Hund dort gepostet sehen? In diesem Text geht es ausschließlich um die Hunde, die gerade in ihr neues Zuhause gekommen sind, nicht um die Hunde, die schon eine Weile dort leben.

Registriert Eure Hunde möglichst zeitnah bei z. B. Tasso oder Findefix (Deutsches Haustierregister) kostenlos. Ist der Hund entlaufen, steigt die Nervosität und ein Zahlendreher bei der Eingabe der 15-Stelligen Chipnummer hat hier Folgen. Sehr oft ließt man, Hund gefunden, Chip gefunden aber „leider nicht registriert“. Der Halter selbst ist verantwortlich für die Registrierung seines Tieres und sollte sich nicht auf Andere verlassen.
Entlaufen kann immer mal passieren aber die Häufigkeit bei genau den Tierschutzhunden, die frisch angekommen sind, ist extrem angestiegen.
Hier muss ein Umdenken her, von allen Seiten, sei es von der Vermittlung über den Transport bis zur Endstelle, es sind einfach zu viele Hunde, die jetzt als Stern am Himmel leuchten, denn die Gefahren werden ständig unterschätzt, von allen Parteien.
Wie lange es wohl noch dauert, bis vom Gesetz ein Riegel vorgeschoben wird. Was haben die armen Seelen denn dann gewonnen, wenn sie nicht mehr Ausreisen können? Das ist zu kurzfristig gedacht, denn die Meldungen mit Hunden auf den Autobahnen häufen sich.
Tierschutz ist sinnvoll, aber nicht, wenn die Hunde „zu Tode gerettet werden“.
Die Tiere haben, wie wir auch, nur dieses eine Leben und genau dieses eine Leben sollte geschützt werden. Das fängt bei einer ordentlichen Vermittlung mit den entsprechenden Sicherungen an.
Auch sehr häufig liest man, dass Hunde aus Pensionen / Urlaubsbetreuung oder im Urlaub entlaufen sind und dann den Tod fanden. Auch hier ist alles neu und ungewohnt. Es gilt die gleiche Sicherung wie für Hunde, die neu angekommen sind. Die Zahlen dieser Todmeldungen sind sehr stark angestiegen. Bitte bedenkt dieses, bevor ihr den Hund in eine Pension gebt und besteht auf eine doppelte Sicherung mit Bauchgurt.
Sollte es dennoch passiert sein, dann meldet Euren Hund umgehend bei einem Tierregister sowie Polizei als vermisst. Auch ist es wichtig die Haftpflichtversicherung vom Hund zu informieren. Postet die Vermisst Meldung z.B. bei Tiersuchgruppen / Tiersuchseiten bei Facebook, die es inzwischen für fast jede Region gibt, mit allen wichtigen Angaben, wie PLZ, Ort, Foto, Angaben zum Wesen des Hundes. Bitte sucht Euch Beratung und Hilfe, denn nicht selten können auch einfachen Mittel und die richtigen Infos helfen den Hund heil zurückbekommen.
Rennt nicht schreiend dem gerade entlaufenen Hund hinterher, denn dadurch bekommen sie oftmals nur noch mehr Angst und schalten auf ihren Instinktmodus / Überlebensmodus um. Leider reagieren sie dann oftmals nicht mal mehr auf vertraute Personen.
Bleibt am Entlaufort, lasst dem Hund die Möglichkeit von allein zurück zu kommen, viele kommen von alleine zurück. Deshalb holt euch zeitnah Unterstützung und Rat und wartet damit nicht zu lange. Informiert den Vermittler / Verein / Pflegestelle / Bezugsperson / Züchter.

Zögert nicht, weil ihr es ihnen verheimlichen wollt.
Manchmal kann eine Bezugsperson oder Bezugshund hier sehr hilfreich sein. Falsche Selbstversuche können oft mehr Schaden anrichten als nützen. Nutzt das Internet zum Thema entlaufene Hunde, oft kann man erste Infos dazu im Netz finden.
Diese Aufklärung soll das „entlaufen“ verhindern, deshalb wird auch das Thema „Vorbeugung“ in diesem Bericht von uns bevorzugt behandelt. Denn die Anstrengungen einen entlaufenen Hund zurück zu bekommen ist deutlich aufwendiger und mit großen Gefahren verbunden als mit ein wenig Aufwand dem Entlaufen entgegen zu wirken.


Euer Team von „Vermisste/Gefundene Tiere Darmstadt und Umland“
www.VGT-DA.de
Weitere Themen zu entlaufenen Hunden und dort im Text ebenfalls weitere Links zu Sicherungen mit z. B. Hundelebendfallen usw.

HUND ZU TODE GEHETZT
https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=613155275688182&id=100009811448163

Regenbogenbrücke 2019:
https://www.facebook.com/pg/hundesuche.bundesweit.und.grenzlaender/photos/?tab=album&album_id=2258503744162413


Totmeldungen über Tasso seit 01.05.2018, die Dunkelziffer ist deutlich höher:
https://www.facebook.com/media/set/?set=oa.196633284468965&type=3

https://www.facebook.com/media/set/?set=oa.413961349402823&type=3

Dieser Bericht darf gerne zu Tierschutzzwecken z. B. bei Vorkontrollen benutzt und verbreitet werden.
www.VGT-DA.de